Die Problematik der Versorgung mit Blutprodukten

In den Medien wird regelmäßig auf die Unterversorgung mit Blutprodukten aufmerksam gemacht. 
90%

Bedarf

2014 konnte das Saarland seinen Bedarf nur zu 90% decken, Tendenz fallend.
33%

Menschen

In Deutschland erfüllen 33% der Bevölkerung die Voraussetzungen, um Blut zu spenden.
3%

Bereitschaft

... doch im Schnitt gehen nur 3% zur Spende.
6%

Dauerspender

Für eine ausreichende Versorgung der Patienten mit Blut, müsste es 6% Dauerspender geben.

Welche Formen der Blutspende sind möglich?

Vollblutspende
Bei der Vollblutspende wird ein halber Liter Blut aus der Armvene in ein Beutelsystem entnommen und bei der folgenden Verarbeitung in die Blutkomponenten rote Blutkörperchen, Blutplasma und Blutplättchen aufgetrennt. Dadurch können mit einer Blutspende bis zu drei Menschenleben gerettet werden. Die Vollblutspende ist die häufigste Form der Blutspende.
Thrombozytenspende
Bei der Thrombozytenspende werden während der Spende die Blutplättchen (Thrombozyten) über ein spezielles Apheresegerät aus dem Vollblut separiert. Die übrigen Blutbestandteile erhält der Spender während des Spendevorganges zurück. Aufgrund des Aufwandes können Thrombozytenspenden nur in stationären Blutspendeeinrichtungen durchgeführt werden.
Plasmaspende
Bei der Plasmaspende wird während der Spende die Blutflüssigkeit (Blutplasma) über ein Plasmapheresegerät aus dem Vollblut separiert. Die übrigen Blutbestandteile erhält der Spender während des Spendevorganges zurück.

Welche Wartezeit muss nach einer Blutspende eingehalten werden?

Vollblutspende
Männer alle 8 Wochen
Frauen alle 12-13 Wochen

Maximal dürfen Männer 6 mal pro Jahr Vollblut spenden, Frauen maximal 4 mal pro Jahr.
Thrombozytenspende
Männer / Frauen alle 14 Tage


Maximal dürfen Männer und Frauen 26 mal pro Jahr Thrombozyten spenden..
Plasmaspende
Männer / Frauen alle 3 Tage


Maximal dürfen Männer und Frauen 45 mal pro Jahr Plasma spenden.

Wer darf Blutspenden?

Grundsätzlich kann jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 bis 68 Jahren, der mindestens 50 kg wiegt, Blut spenden. Die Zulassung von Erstspendern +ber 60 Jahren ist erst nach individueller ärztlicher Entscheidung möglich. Zudem ist ein ausreichendes Sprachverständnis in Schrift und Wort erforderlich. Vor jeder Blutspende mässen mit einem medizinischen Fragebogen bestimmte Kriterien, welche einen Dauerausschluss oder eine zeitlich begrenzte Rückstellung bewirken, abgeprüft werden.

Wie gestaltet sich der Ablauf einer Blutspende?

Anmeldung

Zunächst werden deine persönlichen Daten mit einem Personalausweis/Blutspender-Pass aufgenommen - oder falls bereits vorhanden abgeglichen.

Medizinischer Fragebogen

Hier werden Fragen zum allgemeinen Wohlbefinden, sowie anderen Gesundheitlichen Aspekten abgefragt.
Am Ende des Fragebogens entscheidet du - in einem vertraulichen Selbstausschluss - ob dein Blut für Patienten freigegeben werden soll.

Bestimmung des Hämoglobinwertes

Der Hämoglobinwert (roter Blutsauerstoff zum Transport vom Sauerstoff im Körper) wird mittels eines Bluttropfens gemessen.
Bei Erstspendern wird ausserdem mittels eines Schnelltests die Blutgruppe bestimmt und in den Pass eingetragen.

Arztliche Untersuchung

Hier werden dein Blutdruck, dein Puls und deine Körpertemperatur gemessen. In einem kurzen Ärztegespräch wird geklärt, ob du im Anschluss spenden darfst.

Blutabnahme

Innerhalb von etwa zehn Minuten werden dir etwa 500 Milliliter Blut aus der Armbeuge entnommen. Natürlich wird bei jeder Spende steriles Einwegmaterial verwendet. Eine Krankheitsübertragung auf dich ist daher ausgeschlossen.

Snacks und Ausruhen

Nach der Spende heisst es kurz ausruhen. Du solltest dich für ca. 30 Minuten ausruhen, bevor du den Blutspendedienst verlässt. Es ist wichtig, dass du etwas isst und viel trinkst. Snacks und Getränke werden oftmals vom jeweiligen Blutspendedienst zur Verfügung gestellt.

Ein kleines Dankeschön

Bei einigen Blutspendediensten erhältst du eine Aufwandsentschädigung in Form von Geld oder einem kleinen Geschenk. Sprich dein Blutspendedienst am besten direkt dazu an.

Die Bestandteile des Blutes

Erythrozytenkonzentrate
Erythrozyten sind die roten Blutkörperchen und wichtiger Bestandteil des Blutes. Sie sind unverzichtbar beim Sauerstofftransport im Blut. Benötigt werden Erythrozyten beispielsweise bei Blutverlust nach einem Unfall.
Thrombozytenkonzentrate
Thrombozyten werden bei der Blutstillung benötigt. Verletzt man sich (z. B. bei einem Sturz oder Schnitt) heften sie sich an die Gefässwand und ermöglichen es immer weiteren Blutplättchen haften zu bleiben. Dadurch schliesst sich die Wunde schnell wieder und stoppt somit die Blutung.
Plasmaskonzentrate
Plasma wird u. a. zur Behandlung von Vergiftungen eingesetzt. Weiterhin werden aus Plasma Medikamente zur Verbesserung von Immunreaktionen hergestellt. Eine weitere wichtige Funktion ist die Unterstützung der Blutgerinnung.
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